Klosterbibliotheken im Klösterreich sind Gesamtkunstwerke! - Klösterreich
 

Klos­ter­bi­blio­the­ken im Klös­ter­reich sind Gesamtkunstwerke!

Veröffentlicht von waltergrafik am

Klos­ter­bi­blio­the­ken im Klös­ter­reich sind Gesamtkunstwerke!

Wer die baro­cken Biblio­theks­ä­le im Klös­ter­reich betritt, ist erstaunt über die sich dar­bie­ten­de Pracht, die Fül­le an ein­heit­lich gebun­de­nen Bän­den, die sich har­mo­nisch in das Far­ben­spiel und die Archi­tek­tur des Rau­mes ein­fü­gen. Hier geht es um Kost­ba­res, um eine Welt von Büchern, die bei den Besu­chern Ehr­furcht und Respekt ein­for­dert. In Klös­tern waren einst die ers­ten Schreib­schu­len, in denen groß­ar­ti­ge Hand­schrif­ten ent­stan­den sind. Aus den mit­tel­al­ter­li­chen Schreib­stu­ben ent­wi­ckel­ten sich baro­cke Biblio­the­ken, wo wert­vol­le Inku­na­beln und Hand­schrif­ten auf­be­wahrt wer­den. Dort wur­den sie Jahr­hun­der­te lang genutzt aber auch bewahrt. 

Für gro­ßes Auf­se­hen sorg­ten etwa Fun­de von Frag­men­ten oder Hand­schrif­ten wie in den Klos­ter­bi­blio­the­ken von Admont, Melk oder Zwettl, die bis zu 1.200 Jah­re zurück­rei­chen. In den kost­ba­ren Biblio­theks­räu­men im Klös­ter­reich wer­den reich­hal­ti­ge Buch­be­stän­de wis­sen­schaft­lich-biblio­the­ka­risch prä­sen­tiert, stel­len sie doch den geis­ti­gen Schatz eines Klos­ters dar. Etwa 1.800.000 Stück sind es, die in den pracht­vol­len Bücher­schrän­ken im Klös­ter­reich Rücken an Rücken gestellt sind.  Die Biblio­the­ken in den Klös­tern zäh­len zu bedeu­ten­den Kul­tur­denk­mä­lern und stel­len Gesamt­kunst­wer­ke dar, wo ver­schie­de­ne Kunst­gat­tun­gen (Archi­tek­tur, Fres­ken, Skulp­tu­ren, Schrif­ten und Druck­wer­ke) zu einer Ein­heit ver­schmol­zen sind. Bei Biblio­theks­füh­run­gen in den Klös­tern von Klös­ter­reich sind die Besu­cher ein­ge­la­den, in die­se hoch­in­ter­es­san­te Welt des über­lie­fer­ten Wis­sens ein­zu­tau­chen. Die Klos­ter­bi­blio­the­ken sind im Som­mer und oft auch im Win­ter bei Füh­run­gen zugänglich.

 

Die Klos­ter­bi­blio­the­ken im Klösterreich:

Stift Admont: Die­se Biblio­thek zählt zu den bedeu­tends­ten Kul­tur­denk­mä­lern der Stei­er­mark und ist eines der gro­ßen Gesamt­kunst­wer­ke des euro­päi­schen Spät­ba­rocks. Die Biblio­thek ist als Gesamt­kunst­werk zu sehen, in der die ver­schie­de­nen Kunst­gat­tun­gen (Archi­tek­tur, Fres­ken, Skulp­tu­ren, Schrif­ten & Druck­wer­ke) zu einer Ein­heit ver­schmol­zen sind – letzt­lich auch die zen­tra­le Stel­lung des Buches in der Ent­wick­lungs­ge­schich­te der Bene­dik­ti­ner ver­deut­li­chend. Mit einer Län­ge von 70 m, einer Brei­te von 14 m und einer Höhe von 11 m (in der Mit­tel­kup­pel 12,7 m) ist die­ser in drei Tei­le geglie­der­te Raum der größ­te klös­ter­li­che Biblio­theks­saal der Welt. Öff­nungs­zei­ten: bis 3. Novem­ber 2019 täg­lich von 10 – 17 Uhr. Biblio­theks­füh­run­gen für Ein­zel­be­su­cher täg­lich um 10:30 und 14:00 Uhr (ab 15 Per­so­nen, Dau­er ca. 40 min, danach Win­ter­öff­nungs­zei­ten). www.stiftadmont.at

Stift Alten­burg: Zwi­schen 1740 und 1744 ent­stand unter Abt Pla­ci­dus Much die Alten­bur­ger Stifts­bi­blio­thek, ein glanz­vol­ler Höhe­punkt sei­nes Umbau­pro­jek­tes. Drei Kup­peln Paul Tro­gers (1742) schmü­cken den Saal, sie zei­gen die gött­li­che Weis­heit und die vier Fakul­tä­ten Theo­lo­gie, Juris­pru­denz, Medi­zin und Phi­lo­so­phie. Die Fres­ken über den Bücher­käs­ten sowie die vier zen­tra­len Ölge­mäl­de schuf Tro­gers lang­jäh­ri­ger Soci­us Johann Jakob Zeil­ler, die Stuck­ar­bei­ten wur­den bei Johann Micha­el Flor in Auf­trag gege­ben. Die impo­san­te Grö­ße des Rau­mes – sei­ne Län­ge misst an die 50 Meter – täuscht über sei­ne Bedeu­tung als Bücher­saal hin­weg. Erst um 1768, fast 25 Jah­re nach Fer­tig­stel­lung der Aus­stat­tung, wur­de hier mit der Auf­stel­lung von Büchern begon­nen. In der gro­ßen Biblio­thek fin­den sich heu­te vor­wie­gend gedruck­te Wer­ke vom 16. bis zum 19. Jahr­hun­dert. Der Buch­be­stand umfasst rund 7.000 Titeln und Schrif­ten, die haupt­säch­lich in latei­ni­scher und deut­scher Spra­che ver­fasst wur­den. Der inhalt­li­che Schwer­punkt liegt im Bereich der Theo­lo­gie. Die 44 Per­ga­ment­hand­schrif­ten, der kost­bars­te Teil des Alten­bur­ger Bücher­schat­zes, wer­den gemein­sam mit den Papier­hand­schrif­ten und den Wie­gen­dru­cken in einer sepa­ra­ten Archiv­bi­blio­thek ver­wahrt. Für zeit­ge­mä­ße Stu­di­en steht den Alten­bur­ger Bene­dik­ti­nern eine eige­ne Kon­vent­bi­blio­thek mit moder­ner Lite­ra­tur zur Ver­fü­gung. www.stift-altenburg.at

Klos­ter Disen­tis, Grau­bün­den, Schweiz
Lesen eröff­net Wel­ten: Seit 1400 Jah­ren wird im Klos­ter Disen­tis geschrie­ben, gele­sen, illus­triert und archi­viert. Vor die­sem Hin­ter­grund glau­ben die Bene­dik­ti­ner von Disen­tis auch in der Zeit der Digi­ta­li­sie­rung an das Buch, an das Lesen als zen­tra­len Bei­trag zur Bil­dung und an die Biblio­thek. Wenn Lesen wirk­lich Wel­ten eröff­net, so ist die Biblio­thek das Tor zu die­sen neu­en Wel­ten. Die Biblio­thek ist ein Ort der Geheim­nis­se, der Aben­teu­er, der Schät­ze des Wis­sens, der Stil­le, aber auch der Begeg­nung mit Men­schen. Nach der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on geriet Disen­tis in die Kriegs­wir­ren, die 1799 zum Klos­ter­brand führ­ten. Archiv und Biblio­thek wur­den zer­stört. 1895 – 1899 wur­de nach Plä­nen von August Hard­eg­ger die Mari­en­kir­che erbaut (heu­te im obe­ren Bereich Biblio­thek und Muse­um). Das Klos­ter Disen­tis besitzt ver­schie­de­ne inter­ne Biblio­the­ken und Archi­ve. Die bekann­tes­te von ihnen ist die bünd­ner­ro­ma­ni­sche Biblio­thek, die vor allem sur­sel­vi­sche Wer­ke ent­hält, dar­un­ter auch Uni­ka­te. Wich­tig ist die­se Biblio­thek jedoch vor allem wegen ihrer rund 680 Hand­schrif­ten und Hand­schrif­ten­kon­glo­me­ra­te aus allen bünd­ner­ro­ma­ni­schen Sprach­ge­bie­ten und vom Ende des 16. Jahr­hun­derts bis zur Mit­te des 20. Jahr­hun­derts. Die ältes­ten stam­men aus dem Besitz von Cas­par Decur­tins, der sie für die Her­aus­ga­be sei­ner Räto­ro­ma­ni­schen Chres­to­ma­thie ver­wen­det hat­te (rund 80 Hss.). Des­halb fin­den sich auch vie­le alte enga­di­ni­sche Tex­te unter ihnen. Die alten sur­sel­vi­schen Hand­schrif­ten sind durch die Brand­schat­zung des Klos­ters durch die Fran­zo­sen im Jah­re 1799 unwie­der­bring­lich ver­lo­ren gegan­gen. In den letz­ten Jah­ren ent­stan­den ober­halb der neu­en Mari­en­kir­che die not­wen­di­gen Räum­lich­kei­ten für das Klos­ter­mu­se­um und die moder­ne Klos­ter­bi­blio­thek, die vor allem theo­lo­gi­sche Lite­ra­tur ent­hält, aber auch dem Lehr­kör­per des Gym­na­si­ums dient. Die «GKD-Biblio­thek» wur­de im August 2018 neu eröff­net und dient den Schü­le­rIn­nen des Gym­na­si­um-Klos­ters Disen­tis als Frei­zeit­bi­blio­thek. www.kloster-disentis.ch.

Stift Geras: Die Biblio­thek aus dem 19. Jahr­hun­dert zählt mit Fres­ken von Josef Win­ter­hal­der zu den inter­es­san­ten Kunst­schät­zen des Stif­tes Geras. Die Biblio­thek umfasst ins­ge­samt ca. 18.000 Bän­de, 20 mit­tel­al­ter­li­che Hand­schrif­ten und 65 Inku­na­beln. www.stiftgeras.at.

Stift Gött­weig: Die (nicht für Füh­run­gen zugäng­li­che) Stifts­bi­blio­thek Gött­weig ist seit der Grün­dung des Klos­ters im Jahr 1083 kon­ti­nu­ier­lich gewach­sen und umfasst mitt­ler­wei­le rund 145.000 Bän­de, dar­un­ter 1.150 Hand­schrif­ten (vom 9. bis zum 18. Jahr­hun­dert) und 1.100 Inku­na­beln (d.h. Dru­cke vor dem Jahr 1500). Den Schwer­punkt der Wer­ke bil­den Theo­lo­gie und Phi­lo­so­phie sowie Geschichts­wis­sen­schaft. Der baro­cke Biblio­the­ken­saal liegt im Osten des Klos­ters, in der Klau­sur, dem Wohn- und Arbeits­be­reich der Mön­che. Für die Besu­cher wer­den im Muse­um im Kai­ser­trakt im Biblio­theks­zim­mer wech­seln­de Expon­ta­te im Kon­text zu den jähr­li­chen Son­der­aus­stel­lun­gen gezeigt. www.stiftgoettweig.at.

Stift Hei­li­gen­kreuz: Die Stifts­bi­blio­thek des Stif­tes Hei­li­gen­kreuz ist der­zeit zugleich die Biblio­thek der Phil.-Theol. Hoch­schu­le Bene­dikt XVI. Hei­li­gen­kreuz. www.stift-heiligenkreuz.org.

Stift Her­zo­gen­burg: Die spät­ba­ro­cke Biblio­thek des Stif­tes Her­zo­gen­burg ist kein Prunk­raum, son­dern eher ein ele­gan­ter, schlich­ter Stu­dier­saal. Die Orna­ment­ma­le­rei an Decke und Wän­den stammt von Dome­ni­co Fran­cia. Die Bücher­schrän­ke ent­warf Johann Hen­cke. Die­ser Teil der Stifts­bi­blio­thek, die ins­ge­samt 60.000 Bän­de umfasst, ist mit ca. 20.000 Wer­ken aus dem 18. Jahr­hun­dert bestückt. Die ältes­te Hand­schrift ist ein Psal­te­ri­um aus dem 12. Jahr­hun­dert. Künst­le­risch wert­voll sind auch drei Prunk­bän­de mit einem Werk Gre­gors des Gro­ßen, die „Mora­lia in Hiob“. www.stift-herzogenburg.at

Stift Klos­ter­neu­burg: Die Stifts­bi­blio­thek ist mit ca. 270.000 Bän­den, 1.256 mit­tel­al­ter­li­chen Hand­schrif­ten und über 800 Inku­na­beln die größ­te Klos­ter­bi­blio­thek Öster­reichs. Schon wäh­rend des Mit­tel­al­ters wur­de eine Uni­ver­sal­bi­blio­thek auf­ge­baut, die nicht nur Wer­ke zu Bibel und Theo­lo­gie beher­berg­te, son­dern auch Rechts­ko­di­zes, natur­wis­sen­schaft­li­che und medi­zi­ni­sche Tex­te sowie Aus­ga­ben anti­ker Klas­si­ker ent­hielt. Der wesent­li­che Fokus liegt heu­te auf der Erfor­schung des „Alten Buches“ und in der För­de­rung des geis­tes­wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuch­ses. Die Ergeb­nis­se die­ser Arbei­ten wer­den regel­mä­ßig im Rah­men von Bücher­aben­den im Kup­pel­saal der Stifts­bi­blio­thek der Öffent­lich­keit prä­sen­tiert. www.stift-klosterneuburg.at

Stift Krems­müns­ter:  Die Biblio­thek im Stift Krems­müns­ter mit ihren 230.000 Bän­den zählt zu den größ­ten stif­ti­schen Bücher­samm­lun­gen Öster­reichs. Auf einer Län­ge von 65 Metern schuf Car­lo Anto­nio Car­lo­ne das baro­cke Gehäu­se, in dem die­se Samm­lung wäh­rend der 80er Jah­re des 17. Jahr­hun­derts einen reprä­sen­ta­ti­ven Rah­men erhielt. Der Fres­ken­schmuck Mel­chi­or Steidls und Chris­toph Leder­waschs reflek­tiert Weis­heit und Autoren­schaft. Die Biblio­theks­ein­rich­tung stammt aus den Jah­ren 1707–1711. Die Regal­be­schrif­tun­gen ver­deut­li­chen, dass hier nicht nur theo­lo­gi­sche Wer­ke gesam­melt wur­den, son­dern dass sich der wis­sen­schaft­li­che Anspruch die­ser Biblio­thek auch auf juris­ti­sche, mathe­ma­ti­sche, geo­gra­phi­sche und nicht zuletzt astro­no­mi­sche The­men bezog. Unter den 400 mit­tel­al­ter­li­chen Hand­schrif­ten des eigens gesi­cher­ten Hand­schrif­ten­ka­bi­netts sind beson­ders die bei­den karo­lin­gi­schen Pracht­evan­ge­lia­re her­vor­zu­he­ben, die – als Codi­ces Mil­lena­rii bezeich­net – einen glanz­vol­len Bezug zur Grün­dungs­zeit her­stel­len. Die Stifts­bi­blio­thek Krems­müns­ter zählt zu den ältes­ten und schöns­ten Biblio­the­ken der Welt und ist im 2018 erschie­ne­nen Foto­band von Mas­si­mo Lis­tri ver­tre­ten. https://stift-kremsmuenster.net/

Stift Lam­bach Schon bald nach der Grün­dung des Klos­ters um 1056 befand sich im Hau­se auch ein Skrip­to­ri­um. Die 1699 baro­cki­sier­te Stifts­bi­blio­thek umfasst ins­ge­samt etwa 60.000 his­to­ri­sche Bän­de. Im Archiv doku­men­tie­ren 1.000 Schu­ber­bän­de, 700 Hand­schrif­ten und ande­re Archi­va­li­en das klös­ter­li­che Leben ver­gan­ge­ner Zei­ten. Ein Lese­rad der Mön­che aus dem Jahr 1730 befin­det sich noch heu­te in der Bibliothek.

Das Stift beher­bergt neben der Biblio­thek ein umfang­rei­ches Musik­ar­chiv, vor­wie­gend aus dem 18. Jahr­hun­dert. Nen­nens­wer­te Lam­ba­cher Barock­kom­po­nis­ten sind u.a. Ben­ja­min Lud­wig Ram­hauf­sky (um 1632–1694),  P. Roma­nus Weich­lein (1652–1706) und Joseph Bal­tha­sar Hoch­rei­t­her (1669–1731). Ihre Musik steht deut­lich in der Tra­di­ti­on der gro­ßen Zeit­ge­nos­sen Schmel­zer, Biber und Muf­fat. Aber auch vie­le Kom­po­nis­ten aus dem Umkreis der Wie­ner Klas­sik fin­den sich im Bestand. Wolf­gang Ama­de­us Mozart und Micha­el Haydn pfleg­ten zeit ihres Lebens freund­schaft­li­che Bezie­hun­gen zum Klos­ter Lam­bach. Eine der bedeu­tends­ten Hand­schrif­ten im Archiv ist sicher W.A. Mozarts so genann­te Lam­ba­cher Sin­fo­nie (KV45a). Er hat sie wahr­schein­lich in Den Haag kom­po­niert und in einer über­ar­bei­te­ten Fas­sung im Jän­ner 1769 dem Lam­ba­cher Abt Aman­dus Schick­mayr gewid­met. Auf dem Titel­blatt fin­det sich die Auf­schrift „Sin­fo­nia … del Sig:re Wolf­gan­go Mozart. Dono Aut­ho­ris. 4ta Jan:769“.

Im ein­zi­gen noch erhal­te­nen baro­cken Stifts­thea­ter Öster­reichs im Stift Lam­bach erleb­te auch Marie Antoi­net­te eine Auf­füh­rung des bedeu­ten­den Lam­ba­cher Mund­art­dich­ters P. Mau­rus Lin­de­mayr (1723–1783).

Die Stifts­bi­blio­thek ist nur über die Teil­nah­me an einer Stifts­füh­rung zugäng­lich. Stifts­füh­run­gen sind von Oster­sonn­tag bis 31. Okto­ber täg­lich um 14:00 Uhr (auch Sonn- und Fei­er­tag), für Grup­pen das gan­ze Jahr hin­durch. www.stift-lambach.at.

Stift Lili­en­feld: Schon im 13. Jahr­hun­dert exis­tier­te im Stift Lili­en­feld eine klei­ne Klos­ter­bi­blio­thek mit lit­ur­gi­schen Büchern. Unter Abt Sigis­mund Braun (1695–1716) wur­de eine baro­cke Saal­bi­blio­thek im 1. Stock über dem mit­tel­al­ter­li­chen Refek­to­ri­um ein­ge­rich­tet. Der heu­ti­ge Biblio­theks­be­stand umfasst über 40.000 Dru­cke, 119 Wie­gen­dru­cke und 226 mit­tel­al­ter­li­che Hand­schrif­ten. Bei Füh­run­gen kön­nen die mit­tel­al­ter­li­che Klos­ter­an­la­ge und die baro­cke Biblio­thek besich­tigt wer­den. www.stift-lilienfeld.at

Stift Melk: Die Mel­ker Stifts­bi­blio­thek – Der Biblio­theks­trakt ent­stand im Zuge des hoch­ba­ro­cken Neu­baus der Klos­ter­an­la­ge durch Abt Bert­hold Diet­mayr (1700–1739) in den Jah­ren nach 1728 als Gegen­stück zum Mar­mor­saal als West­ab­schluss des zur Donau hin gele­ge­nen Klos­ter­trakts. Er wur­de in meh­re­ren Etap­pen, je nach den Erfor­der­nis­sen der Zeit, bis ins 19. Jahr­hun­dert hin­ein immer wie­der erwei­tert und adaptiert.

Seit eini­gen Jah­ren ist ein groß ange­leg­tes Umbau- und Restau­rie­rungs­pro­jekt in Pla­nung und hin­sicht­lich der tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen für die gebo­te­ne Ver­bes­se­rung des Raum­kli­mas teil­wei­se bereits umgesetzt.

Die Bücher­samm­lung umfasst heu­te ca. 1.800 Hand­schrif­ten, dar­un­ter mit einer frü­hen Abschrift des Beda Venerabi­lis aus dem ers­ten Drit­tel des 9. Jahr­hun­derts die ältes­te in Nie­der­ös­ter­reich ver­wahr­te Hand­schrift (Cod. 412) und den berühm­ten im Jahr 1123 ange­leg­ten Anna­len­ko­dex (Cod. 391). Mehr als 800 Hand­schrif­ten stam­men aus dem 15. Jahr­hun­dert, dem Zeit­al­ter der Mel­ker Reform. Melk besaß auch eine Guten­berg­bi­bel, die 1926 ver­kauft wur­de und sich heu­te in der Yale Uni­ver­si­ty in New Haven befin­det. Der Bestand an Inku­na­beln ging durch Not­ver­käu­fe in der Zwi­schen­kriegs­zeit zurück und beträgt heu­te ca. 750 Titel. Ins­ge­samt dürf­te die Biblio­thek inzwi­schen ca. 110.000 Bän­de umfas­sen. Für gro­ßes Auf­se­hen sorg­te im Jän­ner 1998 der Frag­ment­fund einer bis­lang nicht bekann­ten Hand­schrift des Nibe­lun­gen­lieds aus dem 13. Jahr­hun­dert und zuletzt im Som­mer 2019 die Ent­de­ckung und Iden­ti­fi­zie­rung des „Rosen­dorn“, inso­fern der betref­fen­de Per­ga­ment­strei­fen den Beweis dafür lie­fert, dass die bis­lang nur aus dem Spät­mit­tel­al­ter bekann­te ero­ti­sche Dich­tung bereits zwei Jahr­hun­der­te frü­her im 13. Jahr­hun­dert ent­stan­den sein muss. www.stiftmelk.at

Erz­ab­tei Pan­non­hal­ma: 1825 wur­de in der Erz­ab­tei Sankt Mar­tin zu Pan­non­hal­ma, Ungarn, der Grund­stein zur bestehen­den klas­si­zis­ti­schen Biblio­thek gelegt, der sich schon zur Zeit der Erbau­ung als zu klein erwies, wes­halb bereits ab 1832 ein ova­ler Saal nach den Plä­nen von János Pákh neu hin­zu­ge­setzt wur­de. Die aus­schließ­lich von anti­ken Künst­lern und Geis­tes­grö­ßen bevöl­ker­ten Male­rei­en in der Biblio­thek spie­geln den Geist der Auf­klä­rung im 19. Jahr­hun­dert wider. Die Biblio­thek der Erz­ab­tei ist mit ihren etwa ‪400.000 Bän­den eine der reichs­ten Klos­ter­bi­blio­the­ken Euro­pas. Die wert­volls­ten Stü­cke der Samm­lung sind Druck-Erst­aus­ga­ben und Kodi­zes. Eine Besich­ti­gung ist im Rah­men von Füh­run­gen mög­lich. https://pannonhalmifoapatsag.hu/

Stift Rai­gern: Gleich­zei­tig mit der Grün­dung des Stif­tes Rai­gern bei Brünn, Tsche­chi­sche Repu­blik, in der Mit­te des 11. Jahr­hun­derts wur­de auch die Biblio­thek gegrün­det, die heu­te etwa 66.000 Bän­de ent­hält. In der Zeit nach 1950 war die Biblio­thek in Fach­ver­wal­tung der Mäh­ri­schen Lan­des­bi­blio­thek in Brno (Brünn) und unter Ver­wal­tung des Muse­ums der Brün­ner Regi­on (Denk­mal des Schrift­tums in Mäh­ren), Besu­cher kön­nen die Biblio­thek bei Füh­run­gen besich­ti­gen. Die Manu­skrip­ten­samm­lung im Stift Rai­gern prä­sen­tiert minu­tiö­se Illu­mi­na­tio­nen und fes­te Bin­dun­gen beim Besuch der Klos­ter­bi­blio­thek in Rai­gern. Die­ses Stift prä­sen­tiert Bücher aus der Zeit sei­ner Grün­dung im 11. Jahr­hun­dert, wei­te­re mit­tel­al­ter­li­che oder baro­cke Manu­skrip­te kamen spä­ter als Aus­druck eines außer­ge­wöhn­li­chen Geschichts­in­ter­es­ses der Rai­ge­ner Mön­che hin­zu. Im Rah­men der Füh­rung kann auch die Stif­tungs­kir­che besucht wer­den – das Werk des bekann­tes­ten baro­cken Bau­künst­ler Mit­tel­eu­ro­pas Johann Bla­si­us San­ti­ni-Aichel. Vor­her­ge­hen­de Anmel­dung ist im Bene­dik­ti­ner­stift Raigern/Rajhrad erfor­der­lich. Neben der Biblio­thek und Kir­che ist auch der Kon­vent zugäng­lich, wo die Aus­stel­lung zur Geschich­te der Bene­dik­ti­ner in Tsche­chi­en gezeigt wird. http://www.rajhrad.cz/benediktini/de_full_frameset.htm.

Stift Rei­chers­berg: Die Biblio­thek im Stift Rei­chers­berg ist in zwei Tei­le geglie­dert: den Alt­be­stand und eine Abtei­lung mit neue­ren Bestän­den. Die ‚alte‘ Biblio­thek besticht vor allem durch ihre künst­le­ri­sche Aus­ge­stal­tung mit Fres­ken von Johan­nes Schöpf, geschaf­fen im Jahr 1771, die neben dem hl. Augus­ti­nus vor allem Ereig­nis­se aus der Stifts­ge­schich­te und Dar­stel­lun­gen von Ordens­hei­li­gen zei­gen, wobei zwei Per­sön­lich­kei­ten beson­ders zu erwäh­nen wären: zum einen Tho­mas von Kem­pen, der mit dem bekann­ten Werk „Von der Nach­fol­ge Chris­ti“ in Zusam­men­hang gebracht wird, und Ger­hoch von Rei­chers­berg, der drit­te Propst des Stif­tes (1132–69), des­sen Feder eben­falls eine Rei­he theo­lo­gi­scher Wer­ke – unter ande­rem ein umfang­rei­cher Psal­men­kom­men­tar, der sich fast voll­stän­dig im Stiftsachiv fin­det – ent­stammt. Zu des­sen Zeit gab es im Stift Rei­chers­berg auch eine Schreib­schu­le, von der lei­der nichts mehr erhal­ten geblie­ben ist. Sie ist aber durch die dort geschaf­fe­nen Schrif­ten belegt, die – bis auf eini­ge Aus­nah­men – nur in ande­ren Biblio­the­ken zu fin­den ist. Die „neue“ Biblio­thek umfasst Wer­ke, die zum Teil ange­kauft wur­den, zum Teil dem Nach­lass meh­re­rer Mit­brü­der ent­stam­men. Die alte Biblio­thek ist im Rah­men einer Stifts­füh­rung zu besich­ti­gen, Aus­lei­hun­gen fin­den nicht statt, For­schungs­be­su­che sind im Vor­aus anzumelden.
https://www.stift-reichersberg.at

Stift Rein: Der Bestand der Stifts­bi­blio­thek des Zis­ter­zi­en­ser­stifts Rein bei Graz umfasst ca. 100.000 Objek­te. Es sind Bücher, Zeit­schrif­ten, Ein­zel­blät­ter, Musi­ka­li­en bis hin zum Kep­ler­tisch von 1607. Die 390 Hand­schrif­ten des Mit­tel­al­ters und die 150 Inku­na­beln (Früh­dru­cke bis 1500) zäh­len zum wert­vol­len Bestand. Schwer­punkt­be­rei­che sind Theo­lo­gie und his­to­ri­sche Dis­zi­pli­nen. Der prunk­vol­le Schau­raum zwi­schen der Basi­li­ka und dem Biblio­theks­trakt ist mit Decken­fres­ken von Joseph Amon­te aus dem Jahr 1753 aus­ge­stat­tet. Im Gedenk­jahr zum 500. Todes­tag von Kai­ser Maxi­mi­li­an zeigt die Stifts­bi­blio­thek Rein eine Erst­aus­ga­be des von Kai­ser Maxi­mi­li­an ver­fass­ten Rit­ter­ro­mans „Theu­er­dank“. Dar­in beschrie­ben sind die Braut­fahrt zu Maria von Bur­gund und die Aben­teu­er, die der „letz­te Rit­ter“ dabei zu bestrei­ten hat­te. www.stift-rein.at.

Stift Schlägl: Der 1852 voll­ende­te neu­ba­ro­cke Biblio­theks­saal wur­de nach dem Vor­bild der Stifts­bi­blio­thek St. Flo­ri­an gestal­tet. Die Schrän­ke stam­men vom Stifts­tisch­ler Anton Sim­mel, die Decken­ge­mäl­de ent­warf der Mün­che­ner Maler August Pal­me. Die Biblio­thek des Stif­tes Schlägl umfasst eine Samm­lung von über 100.000 Büchern. Den bedeu­tends­ten Bestand bil­det neben den im Schläg­ler Skrip­to­ri­um ent­stan­de­nen Hand­schrif­ten der Nach­lass des böh­mi­schen Früh­hu­ma­nis­ten und Kano­nis­ten Johan­nes von Raben­stein (+1473), des­sen Biblio­thek unter Propst Andre­as Rie­der (1444–1481) erwor­ben wurde.
www.stift-schlaegl.at .

Stift Sei­ten­stet­ten: Ein kunst­vol­les Glanz­licht ist die Biblio­thek des Stif­tes Sei­ten­stet­ten, die in ihrer Har­mo­nie ein­ma­lig ist. Den fünf­ach­si­gen Haupt­saal krönt eines der schöns­ten Fres­ken von Paul Tro­ger, wel­ches 1741 fer­tig gestellt wur­de. Das The­ma des Fres­kos ist die Anbe­tung des „Lamm Got­tes“, das allein imstan­de ist, das Buch mit den sie­ben Sie­geln in der Hand Gott Vaters zu öff­nen. Die ein­drucks­vol­le Schein­ar­chi­tek­tur ist ein Werk von Franz Joseph Wie­don. Die Bücher­wän­de wur­den 1741 – 1743 vom Wie­ner Tisch­ler Jakob Gäbruckh­ner in vor­neh­men Nuss­holz geschaf­fen. Der Haupt­raum umfasst ca. 16.000 Bän­de, wel­che alle in wei­ßes Leder gebun­den oder wenigs­tens mit einem wei­ßen Rücken ver­se­hen sind. Johann Jakob Satt­ler schuf vier Paa­re Put­ti, die oben an der Gale­rie plat­ziert sind und die vier Fakul­tä­ten der Uni­ver­si­tät dar­stel­len. Die Stifts­bi­blio­thek umfasst heu­te etwa 150.000 Bän­de, 230 Inku­na­beln, 280 mit­tel­al­ter­li­che und 430 neu­zeit­li­che Hand­schrif­ten. Im Rah­men einer Stifts­füh­rung kann man zu fol­gen­den Öff­nungs­zei­ten die Biblio­thek besich­ti­gen: Oster­mon­tag bis Ende Okto­ber oder für Grup­pen ab 20 Per­so­nen jeder­zeit nach vor­he­ri­ger Ver­ein­ba­rung. www.stift-seitenstetten.at.

Stift St. Flo­ri­an: Die Stifts­bi­blio­thek St. Flo­ri­an zählt zu den ältes­ten und ein­drucks­volls­ten Klos­ter­bi­blio­the­ken Öster­reichs. Der präch­ti­ge, spät­ba­ro­cke Haupt­saal besticht durch die raum­ho­hen, mäch­ti­gen Bücher­re­ga­le, die gleich­sam die Sphä­re des Geis­tes von der Außen­welt abschir­men. Das leucht­kräf­ti­ge Decken­fres­ko (1747) von Bar­to­lo­meo Alto­mon­te (figu­ra­ler Teil) und Anto­nio Tas­si (Archi­tek­tur­ma­le­rei) zeigt die Ver­mäh­lung von Tugend und Wis­sen­schaft unter der Schirm­herr­schaft der Reli­gi­on. Die Stifts­bi­blio­thek St. Flo­ri­an besitzt 108.000 Bän­de aus der Zeit vor 1900. Davon sind 952 Titel Inku­na­beln, 35.443 Titel ent­fal­len auf das 16. bis 18. Jahr­hun­dert und 23.493 auf das 19. Jahr­hun­dert. Den wert­volls­ten Schatz stel­len die rund 800 mit­tel­al­ter­li­chen Hand­schrif­ten dar. 1930 erwarb die Stifts­bi­blio­thek den Nach­lass des Wie­ner Ori­en­ta­lis­ten Rudolf Gey­er (1861–1929). Die­se Bücher­samm­lung galt noch zwan­zig Jah­re spä­ter als größ­te Samm­lung ara­bi­scher Lite­ra­tur zwi­schen Rom und Ber­lin. www.stift-st-florian.at.

Stift St. Lam­brecht: Die Stifts­bi­blio­thek von St. Lam­brecht ist nur zu Stu­di­en­zwe­cken zugäng­lich. www.stift-stlambrecht.at.

Stift St. Paul im Lavant­tal: Der gesam­te Bücher­be­stand des Stif­tes St. Paul ver­teilt sich auf meh­re­re Biblio­theks­räu­me in his­to­ri­schen Gewöl­ben. Allein ca. 70.000 Bücher sind in der Schau­bi­blio­thek unter­ge­bracht. Um die 3.000 Hand­schrif­ten ab dem 5. Jahr­hun­dert und 800 Inku­na­beln machen das Stift St. Paul nach der Natio­nal­bi­blio­thek zur bedeu­tends­ten Bücher­samm­lung Öster­reichs. Tat­säch­lich ist die Hand­schrif­ten­samm­lung in St. Paul die ein­zi­ge Öster­reichs, die in der Lage ist, die Evo­lu­ti­on der Schreib­kunst vom 5. bis zum 18. Jahr­hun­dert lücken­los zu doku­men­tie­ren. Das ältes­te Buch Öster­reichs aus dem 5. Jahr­hun­dert, der „Ambro­si­us Codex“ und ein frü­her Druck aus dem 15. Jahr­hun­dert, das „Mis­sa­le Spe­zia­le Abbre­via­tum“ zäh­len zu den her­aus­ra­gen­den Stü­cken der Sammlung.

Da der Groß­teil der St. Pau­ler Biblio­thek nach der Klos­ter­auf­he­bung durch Josef II. 1787 für St. Paul ver­lo­ren ging, stammt der über­wie­gen­de Bücher­be­stand aus den Klös­tern St. Bla­si­en und Spi­tal am Pyhrn, da die Mön­che aus dem Schwarz­wald­klos­ter 1809 das Stift St. Paul wie­der besie­del­ten. Die aus St. Bla­si­en stam­men­de „Guten­berg­bi­bel“, eine drei­bän­di­ge Per­ga­ment­aus­ga­be wur­de 1930 in die USA ver­kauft, sie wird heu­te in der Kon­gress­bi­blio­thek in Washing­ton D.C. aus­ge­stellt. Wei­te­re High­lights der Bücher­samm­lung des Stif­tes St. Paul sind u. a. das „Rei­chen­au­er Schü­ler­heft“ oder aber auch die „Karo­lin­gi­schen Kapi­tu­la­ri­en und Volks­rech­te“ aus dem 9. Jahr­hun­dert. Der „Ram­sey Psal­ter“ aus dem 13. Jahr­hun­dert gehört zu den bedeu­tends­ten illu­mi­nier­ten Hand­schrif­ten sei­ner Zeit. Die Schau­bi­blio­thek des Stif­tes St. Paul erwar­tet die Besu­cher am Anfang ihres Rund­gan­ges durch das Muse­um und ist wäh­rend der Öff­nungs­zei­ten auch ohne Füh­rung zu besich­ti­gen. www.stift-stpaul.at.

Abtei Wald­sas­sen, Bay­ern: Die welt­be­rühm­te Stifts­bi­blio­thek der Abtei Wald­sas­sen gehört zu den belieb­tes­ten Aus­flugs­zie­len in der Ober­pfalz, Bay­ern. Die Stifts­bi­blio­thek der Abtei Wald­sas­sen weist eine Aus­stat­tungs­pa­let­te auf, die sowohl in künst­le­ri­scher als auch in inhalt­li­cher Hin­sicht ein­ma­lig und spe­zi­fisch zis­ter­zi­en­se­risch geprägt ist. Die Dau­er­aus­stel­lung „Schreib- und Buch­kunst hin­ter Klos­ter­mau­ern – eine Ent­de­ckungs­rei­se durch acht Jahr­hun­der­te Wald­sas­se­ner Schrift­kul­tur“ befin­det sich im Kreuz­gang und in der Stifts­bi­blio­thek der Abtei Wald­sas­sen. High­lights der fas­zi­nie­ren­den Meis­ter­wer­ke der Wald­sas­se­ner Stifts­bi­blio­thek sind ins­be­son­de­re: Geschnitz­te, lebens­gro­ße Holz­fi­gu­ren von Karl Stilp – Por­trät­büs­ten berühm­ter Per­sön­lich­kei­ten der Anti­ke – Statt­li­che Decken­ge­mäl­de mit The­men ganz im Zei­chen zis­ter­zi­en­si­scher Spi­ri­tua­li­tät – Pracht­vol­le Bild­nis­me­dail­lons der gro­ßen grie­chi­schen und latei­ni­schen Kir­chen­leh­rer – Zahl­rei­che Stuck­re­li­efs mit fili­gra­nen Orna­men­ten – Außer­ge­wöhn­lich reich­hal­ti­ges an den Regal­schrän­ken, den Brüs­tungs­fel­dern der Empo­ren etc. …und nicht zuletzt sind es die kost­ba­ren Bücher mit ihren hel­len, leder­nen Ein­bän­den, die, wie einst beab­sich­tigt, den unver­gess­li­chen Cha­rak­ter des Rau­mes prä­gen … Die Betreu­ung der berühm­ten Klos­ter­bi­blio­thek, wel­che jähr­lich etwa 60.000 Besu­cher bewun­dern, liegt in den Hän­den des Kon­ven­tes der Zis­ter­zi­en­se­rin­nen der Abtei Wald­sas­sen. Die Zis­ter­zi­en­se­rin­nen­ab­tei Wald­sas­sen in Bay­ern lädt zu ihrer Dau­er­aus­stel­lung „Schreib- und Buch­kunst hin­ter Klos­ter­mau­ern – eine Ent­de­ckungs­rei­se durch acht Jahr­hun­der­te Wald­sas­se­ner Schrift­kul­tur“ in ihren Kreuz­gang und berühm­te Stifts­bi­blio­thek ein. www.abtei-waldsassen.de.

Klos­ter Zeliv, Vyso­ci­na, Tsche­chi­en: Die Klos­ter­bi­blio­thek von Zeliv hat durch Decken­fres­ken eine schö­ne male­ri­sche Deko­ra­ti­on. Wäh­rend der kom­mu­nis­ti­schen Zeit sind vie­le Bücher ver­lo­ren gegan­gen. Trotz­dem zählt heu­te die Biblio­thek ca. 15.000 Bän­de. Nach einem Brand von 1712 wur­den das Refek­to­ri­um, der Kapi­tel­saal und die Biblio­thek aus­ge­baut. Die Klos­ter­bi­blio­thek liegt im ein­stö­cki­gen Kon­vent­ge­bäu­de aus dem Ende des 17. Jahr­hun­derts von G. A. de Mag­gi. Um den Hof her­um befin­den sich ver­glas­te Arka­den, im Erd­ge­schoss des nörd­li­chen Trakts liegt das Refek­to­ri­um mit Fres­ken des Schü­lers von V. J. Nos­ecký, Jan Kali­na aus den Jah­ren 1726 – 1729, im ers­ten Geschoss die geräu­mi­ge Biblio­thek mit Fres­ken des­sel­ben Malers. Das Klos­ter und die Braue­rei kann in den Mona­ten Okto­ber bis April besucht wer­den, Vor­anmel­dung eine Woche im Vor­aus an die Mail­adres­se oder per Tele­fon +420 725 448 291. Von Mai bis Sep­tem­ber kann das Klos­ter täg­lich besich­tigt wer­den. Die Biblio­thek ist ab 2020 zugäng­lich. Kon­takt: Stift Želiv, 39444 Želiv 122, Vyso­ci­na, Tsche­chi­en, +420 737 368 655, , www.zeliv.euhttps://www.zeliv.eu/de/kloster/fuehrungen/

Stift Zwettl: Die Buch­be­stän­de der Stifts­bi­blio­thek Zwettl rei­chen bis ins 11. Jahr­hun­dert zurück. Bereits seit dem 12. Jahr­hun­dert gab es in die­sem Klos­ter ein eige­nes Scrip­to­ri­um, in dem Mön­che Bücher für den lit­ur­gi­schen Gebrauch, Geschichts­wer­ke oder auch natur­wis­sen­schaft­li­che und astro­no­mi­sche Nach­schla­ge­wer­ke anfer­tig­ten. Die 420 mit­tel­al­ter­li­chen Codi­ces sind voll­stän­dig wis­sen­schaft­lich kata­lo­gi­siert und wer­den gemein­sam mit den 377 Inku­na­beln (zwi­schen 1450 und ca. 1500 gedruck­te Bücher) in einem neu ein­ge­rich­te­ten Depotraum unter sicher­heits­tech­nisch und kli­ma­tisch opti­ma­len Bedin­gun­gen gela­gert. Die baro­cke Biblio­thek mit ihren ca. 28.000 Büchern ent­stand ab 1730 und wur­de von Paul Tro­ger mit Fres­ken geschmückt: Der anti­ke Held Her­ku­les wird hier – in typisch baro­cker Manier – als ein Bei­spiel vor­ge­stellt, dass Tugend und Weis­heits­stre­ben zusam­men­ge­hö­ren. Biblio­theks­füh­run­gen fin­den am Sams­tag, 19. Okto­ber 2019  um 15:00 Uhr und am Sonn­tag, 20. Okto­ber 2019, um 11:00 Uhr statt.
www.stift-zwettl.at

Infor­ma­tio­nen über Klös­ter­reich und die Klös­ter­reich-Bro­schü­re „Kul­tur-Begeg­nung-Glau­be“ erhält man kos­ten­los bei Klös­ter­reich, Mail: , Inter­net: www.kloesterreich.com, wo auch Klös­ter­reich-Gut­schei­ne bestellt wer­den kön­nen, www.facebook.com/kloesterreich.

Chorherr mit Riesenbibel in der Bibliothek des Stiftes St. Florian - Foto: Kerschbaummayr

Chor­herr mit Rie­sen­bi­bel in der Biblio­thek des Stif­tes St. Flo­ri­an – Foto: Kerschbaummayr 

Besuch in der Stiftsbibliothek Melk - Foto: Franz Weingartner/Weinfranz.at

Besuch in der Stifts­bi­blio­thek Melk – Foto: Franz Weingartner/Weinfranz.at

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