Benediktinerstift Göttweig - das österreichische Montecassino - Klösterreich
 

Bene­dik­ti­ner­stift Gött­weig – das öster­rei­chi­sche Montecassino

Veröffentlicht von goettweig am

Barock

Bene­dik­ti­ner­stift Gött­weig – das öster­rei­chi­sche Montecassino

Benediktinerstift Göttweig - das österreichische Montecassino

Die Anla­ge:
Seit am 17. Juni 1718 eine gewal­ti­ge Feu­ers­brunst bei­na­he alle Tei­le des mit­tel­al­ter-lichen Gött­weig ver­nich­tet hat (nur die Bestän­de von Biblio­thek und Archiv sowie die wert­volls­ten Kunst­schät­ze wur­den geret­tet), wird die baro­cke Archi­tek­tur zum prä­gen­den Gestal­tungs­ele­ment der monu­men­ta­len Klosteranlage.
Gleich­sam am Zenit der Barock­zeit mit all ihrer hoff­nungs­vol­len und opti­mis­ti­schen Zukunfts­er­war­tung begin­nen die Gött­wei­ger Mön­che unter ihrem Abt Gott­fried Bes­sel (1714–49) einen groß ange­leg­ten Neu­bau. Ein öster­rei­chi­scher Escori­al soll es wer­den, kein gerin­ge­rer als der kai­ser­li­che Hof­ar­chi­tekt Johann Lucas von Hil­de­brandt lie­fert die Plä­ne und eine flo­rie­ren­de Wein­wirt­schaft sowie zahl-rei­che Schen­kun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te und das wirt­schaft­li­che Geschick der Mön­che bil­den die finan­zi­el­le Basis.

Die enor­men Kos­ten des Neu­bau­es und die sich ver­schlech­tern­den Zei­ten nach dem Tode Karls VI. las­sen den Gebäu­de­kom­plex unvoll­endet blei­ben. So endet die Bau­tä­tig­keit am baro­cken Ide­al in der zwei­ten Hälf­te des 18. Jhdts.: Doch im-mer­hin – zwei Drit­tel konn­ten voll­endet werden.
Vie­le Besu­cher schät­zen heu­te den Reiz des Unvoll­ende­ten, der über der Stifts­an­la-ge liegt. Die baro­cken Bau­tei­le leuch­ten seit der von 1989 an durch­ge­führ­ten Fas­sa­den-Reno­vie­rung in der ursprüng­li­chen Rosa-Beige Farb­ge­bung des 18 Jhdts. Dane­ben fin­den sich erhal­te­ne Gebäu­de des alten Klos­ters wie die frei-ste­hen­de Eren­tru­dis-Kapel­le (13.Jhdt.) und ein Teil der alten Wehr­burg (14. Jhdt.).

Die Stifts­kir­che mit Kryp­ta und Sommersakristei:
Mit­tel­punkt der Klos­ter­an­la­ge ist die Stifts­kir­che Mariä Him­mel­fahrt (15.Jhdt., teilw. baro­cki­siert) mit ihrer klas­si­zie­ren­den Fas­sa­de. Das Kir­chen­in­ne­re über­rascht mit sei­ner Far­big­keit von 1861, Stuck und Mar­mor vor­täu­schend. Beein­dru­ckend der prunk­vol­le Hoch­al­tar von Her­mann Schmidt (1639) mit dem Altar­blatt „Mariä Him­mel­fahrt“ von Johann Andre­as Wolff, sowie die spät­ba­ro­cken Sei­ten­al­tä­re mit Altar­bil­dern von eben­so hoher Qua­li­tät u.a. des Johann Mar­tin („Krem­ser“) Schmidt. Stu­fen füh­ren in die goti­sche Kryp­ta mit der Gött­wei­ger Pie­tá, dem De-cken­fres­ko „Visi­on des Pro­phe­ten Eze­chi­el“ des „Krem­ser Schmidt“ und dem Re-liqui­en­schrein des Grün­der­bi­schofs Alt­mann von Pas­sau (Augs­burg 1689).

Eine beson­de­re Schau­welt baro­cker Kult­ge­gen­stän­de ist die geist­li­che Schatz-kam­mer mit wert­vol­len Kost­bar­kei­ten an lit­ur­gi­schen Gerä­ten, Gewän­dern, Pon­ti­fi­ka­li­en in der Som­mer­sa­kris­tei, die im Rah­men der geführ­ten Kom­bi-Tour „Kai­ser­trakt mit Stifts­kir­che“ zugäng­lich ist.

Das Muse­um im Kaisertrakt:
Gegen­über der Stifts­kir­che betritt man das „Muse­um im Kai­ser­trakt“: Die Kai­ser­stie­ge mit ihrem monu­men­ta­len Fres­ko Paul Tro­gers (Ver­herr­li­chung Karls VI., 1739), ist sicher Gött­weigs künst­le­ri­scher Höhe­punkt und zudem eines der größ-ten Barock­trep­pen­häu­ser der Welt. Vor eini­gen Jah­ren ist auch der Ori­gi­nal-ent­wurf Paul Tro­gers für das Decken­fres­ko nach Gött­weig heim­ge­kehrt und zu bestau­nen, ein Ölge­mäl­de, das – lan­ge ver­schol­len – im Som­mer 1997 in Lon­don erstei­gert wer­den konnte.
Die auf­wen­dig aus­ge­stat­te­ten Fürs­ten- und Kai­ser­zim­mer mit ihren far­ben­präch­ti-gen Tapis­se­rien und den pas­sen­den Möbeln und Gemäl­den bil­den den stil­vol­len Rah­men für die jähr­lich wech­seln­den Son­der­aus­stel­lun­gen und vom eins­ti­gen „klei­nen Som­mer­ta­fel­zim­mer“ aus, dem heu­ti­gen „Alt­man­ni-Saal“ mit dem De-cken­fres­ko „Hoch­zeit zu Kana“ der Gebrü­der Byß, eröff­net sich jedem Besu­cher Gött­weigs ein pracht­vol­ler Aus­blick weit hin­ein in das Land an der Donau.

Sai­son­zei­ten: März bis Dezem­ber (Auf­grund von COVID-19 ab 3. Novem­ber 2020 geschlos­sen – wir freu­en uns auf ein Wie­der­se­hen ab 20. März 2021!)

Infor­ma­ti­on: Stift Gött­weig, Tou­ris­mus & Kultur
Bene­dik­ti­ner­stift Gött­weig, A‑3511 Stift Gött­weig, Tel. +43 (0)2732 85581–231, Fax DW 244, E‑Mail: , www.stiftgoettweig.at

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Karten/Infos:

Bene­dik­ti­ner­klos­ter Göttweig

Ort der Begeg­nung und UNESCO-Weltkulturerbe

Stift Gött­weig 1
3511  Gött­weig
(T): +43 (0)2732 85581–0
Stift Gött­weig, Gött­weig 1, Furth bei Gött­weig, Nie­der­ös­ter­reich 3511, Österreich