WER VERTEIDIGT ÖSTERREICH? - Klösterreich
 

WER VERTEIDIGT ÖSTERREICH?

Veröffentlicht von zwettl am

Ver­an­stal­tun­gen

WER VERTEIDIGT ÖSTERREICH?

Mi., 18. Juni ’25, 19:00–21:30

WER VERTEIDIGT ÖSTERREICH?

Aus der Rei­he “Beur­tei­lung der Lage – das aktu­el­le Weltgeschehen”:
Podiumsdiskussion

Ver­an­stal­tungs­ort: Schloss Allentsteig

Öster­reich und auch vie­le ande­re Län­der der Euro­päi­schen Uni­on inves­tie­ren der­zeit sehr viel Geld in Waf­fen und mili­tä­ri­sches Gerät. Doch wer soll es bedie­nen. Wer soll damit Öster­reich ver­tei­di­gen? Schien über vie­le Jahr­zehn­te das Bud­get­loch das Haupt­pro­blem des Bun­des­hee­res und der mili­tä­ri­schen Lan­des­ver­tei­di­gung zu sein, so ist es nun eher das Per­so­nal­lo­ch. Seit dem Ende des Kal­ten Krie­ges hat man die Ein­satz­or­ga­ni­sa­ti­on des Bun­des­hee­res stän­dig ver­klei­nert, von einer Stär­ke von zuvor 300.000 Mann auf nun­mehr 55.000 Mann. Doch wie­viel Mann sind wirk­lich ein­satz­be­reit? Dem Bun­des­heer fehlt es an Sol­da­ten! An übungs­pflich­ti­gen Mann­schaf­ten, Unter­of­fi­zie­ren und Offizieren. 

In jedem Fall gilt: Das Bun­des­heer ist auf Basis einer all­ge­mei­nen Wehr­pflicht nach den Grund­sät­zen eines Miliz­sys­tems ein­zu­rich­ten. So steht das im Bun­des-Ver­fas­sungs­ge­setz. Miliz­sol­da­ten sind wehr­pflich­ti­ge Män­ner – und mitt­ler­wei­le auch frei­wil­li­ge Frau­en, die ihren Grund­wehr- oder Aus­bil­dungs­dienst geleis­tet haben und in der Ein­satz­or­ga­ni­sa­ti­on des Bun­des­hee­res wei­ter­hin und über vie­le Jah­re und teils Jahr­zehn­te eine mili­tä­ri­sche Auf­ga­be wahr­neh­men. Als Offi­zie­re, Unter­of­fi­zie­re oder auch als Mann­schaf­ten sind sie ein inte­gra­ler Bestand­teil des Wehr­sys­tems. Durch ihr mili­tä­ri­sches Enga­ge­ment abseits von Berufs- und Pri­vat­le­ben tra­gen sie wesent­lich zur Ver­an­ke­rung der Streit­kräf­te in der öster­rei­chi­schen Gesell­schaft bei. Vie­le Ein­sät­ze des Bun­des­hee­res wären ohne Miliz nur schwer mög­lich, zum Teil stel­len Miliz­sol­da­ten dabei sogar den Groß­teil des Per­so­nals bei Aus­lands­ein­sät­zen. Auch im Inland über­neh­men Ange­hö­ri­ge der Miliz Ein­satz­auf­ga­ben, etwa bei Hilfs­ein­sät­zen. Mit Hil­fe des Mobil­ma­chungs­sys­tems kann das Bun­des­heer alle ein­satz­fä­hi­gen Sol­da­ten auf­bie­ten, die ihm zur Ver­fü­gung ste­hen. Dies umfasst auch alle Wehr­pflich­ti­gen des Miliz­stan­des. Soweit die Theorie.

In der Pra­xis hebeln meh­re­re Fak­to­ren die Effi­zi­enz und Effek­ti­vi­tät die­ses Sys­tems aus:
Vor allem die Aus­set­zung der Übungs­pflicht für Miliz­sol­da­ten seit dem Jahr 2004 unter dem dama­li­gen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Gün­ther Plat­ter hat der Ein­satz­fä­hig­keit der Miliz­an­tei­le bzw. Miliz­ein­hei­ten des Bun­des­hee­res stark zugesetzt. 

Auch die Mög­lich­keit des Zivil­diens­tes als Wehr­ersatz dient, ins­be­son­de­re seit der Abschaf­fung der Gewis­sens­prü­fung im Jahr 1991, ent­zieht dem Wehr­dienst im Durch­schnitt der ver­gan­ge­nen zehn Jah­re etwa die Hälf­te aller wehr­taug­li­chen Män­ner. Gleich­zei­tig hat der Zivil­dienst in der Bevöl­ke­rung hohe Aner­ken­nung und war für die Men­schen in unse­rem Land ein wich­ti­ger Grund für die Bei­be­hal­tung der Wehrpflicht.

Und die im Zuge der Stel­lung aller Wehr­pflich­ti­gen erho­be­ne Taug­lich­keit der öster­rei­chi­schen Bevöl­ke­rung zeigt über die ver­gan­ge­nen Jah­re, dass ein ste­tig stei­gen­der Anteil der männ­li­chen Bevöl­ke­rung wehr­un­taug­lich ist. Auch damit gehen dem Wehr­dienst und der Miliz immer mehr Men­schen verloren.

Seit 2011 kön­nen Frau­en auf­grund einer frei­wil­li­gen Mel­dung einen Aus­bil­dungs­dienst in der Dau­er von min­des­tens zwölf Mona­ten bis zu ins­ge­samt vier Jah­ren als Sol­da­tin leis­ten. Seit 2023 besteht nun auch die Mög­lich­keit, einen frei­wil­li­gen Grund­wehr­dienst zu absol­vie­ren. Der Anteil der Frau­en im Bun­des­heer beträgt im Schnitt der ver­gan­ge­nen Jah­re aber nur 5 Pro­zent, im inter­na­tio­na­len Ver­gleich ein eher gerin­ger Pro­zent­satz. Der Anteil der Frau­en in der Miliz ist noch geringer. 

Wer soll die nun in der Anschaf­fung befind­li­chen Waf­fen und Gerä­te bedie­nen, wer soll uns im Ernst­fall ver­tei­di­gen? Dar­über dis­ku­tiert Karl von Habs­burg mit dem Mili­tär- und Miliz­ex­per­ten Gene­ral­ma­jor Erwin Hame­se­der und dem Medi­en­ex­per­ten Paul Tikal.

Refe­ren­ten:
Karl von Habs­burg, Medi­en­un­ter­neh­mer und Milizoffizier
GenMjr Erwin Hame­se­der, Miliz­be­auf­trag­ter des Öster­rei­chi­schen Bun­des­hee­res Gene­ral­an­walt des Öster­rei­chi­schen Raiffeisenverbandes
Paul Tikal, lei­ten­der Redak­teur bei krone.at und Milizoffizier

Kos­ten: Freie Spende!

Anmel­dung bei:

Tel.: +43 50201 31 42105

Anmel­de­schluss: 12. Juni!

Die­se Ver­an­stal­tung wird in Koope­ra­ti­on mit dem Kom­man­do des Trup­pen­übungs­plat­zes Allent­steig zusam­men mit dem Miliz­ver­band Öster­reich und dem Insti­tut für Demo­sko­pie und Daten­ana­ly­se durchgeführt.

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Stift Zwettl, Stift Zwettl 1, Zwettl-Nie­der­ös­ter­reich, Nie­der­ös­ter­reich 3910, Österreich